Vorehelicher Geschlechtsverkehr in der Antike und in der Bibel (Siegfried Zimmer und die biblische Sexualethik), Weißes Kreuz 2016, 38 S.
„… Zimmers historische Angaben, mit denen er die Unterschiede zwischen antiker und moderner Kultur erklären will, sind in weiten Teilen unzutreffend. Die ausschlaggebende historische Fehlinformation, die Zimmer in seinem Vortrag verbreitet, betrifft den Zusammenhang zwischen Geschlechtsreife und Heiratsalter. Eine biblische Welt, in der die jungen Männer allerspätestens mit 19 Jahren verheiratet waren, in der Frauen und Männer geheiratet haben, sobald sie geschlechtsreif waren, in der es praktisch keinen vorehelichen Sex gab und in der vorehelicher Sex auch kein ethisches Thema war, ist eine Fiktion. Eine solche Antike hat es nie gegeben. Derartige historische Fehlurteile eignen sich nicht als Basis für belastbare sexualethische Urteile. In Wirklichkeit durchlebten auch in der Welt der Bibel viele Menschen eine jahrelange Lebensphase, in der sie geschlechtsreif aber nicht verheiratet waren. In dieser Hinsicht erging es ihnen nicht anders als uns heute. Sie standen vor denselben sexualethischen Herausforderungen wie wir …“